Holzpfeile – schon was völlig anderes gegenüber den Carbonpfeilen
Holzpfeile – für mich ist es eine völlig neue Welt. Natürlich bin ich jetzt noch leicht überfordert, habe aber auch mächtig Spaß daran neue Dinge zu lernen und auszuprobieren. Im Internet, bei Freunden und durch Bücher habe ich mich schon mal im Vorfeld informiert. „To much information“ war erst einmal das das Endergebnis. Die Fragen wurden erst einmal immer mehr, anstatt weniger.
Welche Holzschäfte soll ich nehmen?
Die Holzart
Hier hat man eine immense Auswahl bei den Holzpfeilen. Zeder, Ahorn, Esche, Ramin, Hickory, Douglasie, Kiefer, Birke, Pappel, Fichte, Bambus usw. Da man sich mal entscheiden muss, habe ich Sitka-Fichte genommen, welche mir von vielen Seiten auch empfohlen wurde.
Sitka-Fichte
Im westlichen Nordamerika beheimate Fichtenart.
Eigenschaften:
gute Haltbarkeit und Verhältnis von Gewicht zu Haltbarkeit. Sitka-Fichte hat eine gerade Maserung, welche die Gradheit unterstützt und gut zu begradigen ist. Sie ist gut zu beizen, grundieren und zu lackieren. Sie ist leichter als z.B. Zeder.
Diese habe ich bei Sitkaschaft.de bestellt. Hier habe ich die Premiumqualität gewählt. Premiumqualität bedeutet +- 1,5# +-0,5g, 11/32″, Länge 34. Da ich erst einmal testen muss welcher Spinewert der passende ist, habe ich mir 30, 32, 34, 36, 38 und 40# Schäfte bestellt. Ich hoffe, dass ich dadurch den Spinewert meiner Pfeile bestimmen kann.
Der Pfeildurchmesser
5/16 oder 11/32 standen hier für mich zu Wahl. Ich bin lieber auf 11/32 gegangen. Diese sind zwar schwerer, aber vielleicht auch etwas robuster. Auf jeden Fall habe ich mich dafür erst einmal entschieden.
Federn, Nocke und Spitze
Auch hier hat man viel zur Auswahl wenn man seine Holzpfeile zusammenstellt.
Spitzen
Bei den Spitzen habe ich mich für Schraubspitzen von Tophat mit parallelen Schraubgewinde entschieden. Als Modell habe ich brünierte Feldspitzen gewählt. Hiervon habe ich 80, 100 und 125gn genommen, damit ich hier etwas ausprobieren kann. Schauen wir mal, welche es am Schluss werden.
Das parallele Schraubgewinde hat den Vorteil, dass man die Schäfte nicht anspitzen muss. Die Spitze scheint auch durch die Hülsenführung gut gerade zu sitzen.
Federn
Hier habe ich auf altbewährte Federn zurückgegriffen, welche ich auf meinen Carbonis benutze. Dies sind 4 Zoll Shield Naturfedern in weiß.
Weiß ist meine bevorzugte Farbe, da ich diese am besten sehe. Manchmal wird die Leitfeder dann grau oder schwarz/weiß gestreift.
4 Zoll war für mich bisher eine gute Wahl. Mal sehen ob dies bei Holzpfeilen auch passt. 5 Zoll machen den Pfeil ja normalerweise schneller stabil, aber auch langsamer. 3 Zoll kann ich mir schon rein optisch nicht vorstellen und würden meiner Meinung nach einen Holzpfeil zu wenig stabilisieren.
Nocken
Klebenocken oder Selfnocks? Das war erst einmal die Grundsatzfrage. Ich habe mich für Selfnocks entschieden. Nachdem ich mich etwas belesen habe wollte ich diese unbedingt mit Horneinlage machen. Die Horneinlage gefällt mir optisch schon mal sehr gut und dient dazu die Festigkeit/Stabilität der Nocke zu erhöhen. Selfnocks passen einfach auch zu einem Primitivbogen richtig gut dazu.
Das Ganze ist natürlich mit Mehraufwand verbunden. Im Moment macht mir das Ausprobieren und werkeln richtig Spaß. Schauen wir mal, wie ich nach Pfeilbrüchen darüber denken werde. Klebenocks sind da schon erheblich einfacher. Schaft anspitzen, Nocke ausrichten und kleben. Kleber trocknen lassen, fertig.
Wie ich die Selfnocks mache werde ich hier in Kürze zeigen. Das erste Ergebnis war schon einmal besser als ich gedacht habe. Ich zeige dann eine Schritt für Schritt Erklärung. Dabei gehe ich auf die benutzten Werkzeuge und Materialien ein und was es mit den Jahresringen, Flammen, Wuchsrichtung, etc. auf sich hat. Diese Fragen haben sich mir beim Bau meiner ersten Selfnock nämlich alle gestellt. Vielleicht hast Du es dadurch etwas leichter zu starten.
Den ersten Teil findest Du hier:
Vorschau
Was erwartet Dich in den nächsten Teilen? Die Reichenfolge ist noch nicht festgelegt und zwischendurch gibt es bestimmt auch noch das ein oder andere zu berichten.
- Selfnocks – Schritt für Schritt
- Lackieren, wachsen, beizen?
- Befiedern und wickeln
- Pfeilcresting – Vorstellung des Pfeil Crester Easy
- Zubehör – Pfeilköcher, Tabs, etc.
- Welcher Spine, wie gehe ich vor?
- ….