Die Pfeilfedern sind gespleißt und die Pfeilschäfte gebeizt, ein Cresting angebracht und lackiert. Am unteren Ende ist schon die Pfeilspitze angebracht und somit fehlen nur noch die Pfeilfedern. Darum geht es heute im sechsten Teil meiner Storyserie „Neue Wege“.
Pfeilfedern kleben
Bei meinen Pfeilfedern habe ich mich für weiße und gestreifte, ungefärbte Truthahnfedern entschieden. Leitfeder ist überwiegend weiß, bei den anderen beiden Pfeilfedern ist es umgekehrt. Diese Kombinationen habe ich mittels Federn spleißen hergestellt.
Material / Werkzeug Pfeilfedern kleben
Für das Anbringen der Federn benutze ich folgende Materialien.
- Befiederungsgerät Decut P-Nexus
Mit diesem Befiederungsgerät bin ich sehr zufrieden. Es ist aus Metall gefertigt, auch die Klammer, was ich persönlich wichtig finde wenn man mit Kleber arbeitet. - Uhu Hart Kleber
- Skalpell
- Wattestäbchen
Befiedern – Gerade oder schräg?
Das Befiederungsgerät, welches ich benutze hat eine gerade Klammer für rechtsgewundene Pfeile. Ich klebe die Pfeilfedern leicht schräg auf den Schaft. Es gilt hier für mich der Satz „eine gerade Feder ist den Kleber nicht wert„.
Tipp: Bei rechtsgewundenen Federn wird die Feder in Richtung Pfeilspitze nach rechts versetzt, bei linksgewundenen nach links. Dies begünstigt die Rotation und der Pfeil stabilisiert sich schneller. 1-2° sollten es schon sein.
Welche Art des Klebens?
Bei lackierten Holzpfeilen empfehle ich auf jeden Pfeil einen Kleber anstatt Fletching Tape zu nutzen. Das Tape hält hier oft nicht richtig. Ich verwende zum kleben Uhu Hart, der sich sehr gut dafür einigt. Er trocknet relativ schnell an und lässt sich recht sauber verarbeiten.
Tipp: Uhu Hart, anstatt Fletching Tape bei lackierten Holzpfeilen – hält besser.
Wichtig! – Richtiges Anbringen der Leitfeder
Angefangen wird bei mir immer mit der Leitfeder. Bei Carbonpfeilen könntest du dir die Mühe machen den Spline des Pfeils zu ermitteln und dann alle Leitfedern bei deinem Pfeilsatz gleich anzukleben.
Bei Holzpfeilen muss man hier zwecks Sicherheit die Priorität auf die Richtung der Flammen setzen.
Zu beachten: Die Flammen sollten auf der unteren Seite, also dem Teil des Pfeils der auf dem Handrücken oder Shelf aufliegt, mit der Flammenspitze Richtung Schützen zeigen und oben Richtung Pfeilspitze.
Abstand zwischen Nockenboden und Feder
Je nach Form der Feder wähle ich einen Abstand zwischen 3-3,5cm. Zu groß sollte dieser Abstand aber nicht gewählt werden, da sich die sonst auf die Flugeigenschaften negativ auswirken kann. An der Nase sollte die Pfeilfeder allerdings auch nicht kitzeln.
Pfeile befiedern
Die richtige Lage der Leitfeder hast du ermittelt, dann geht es ans kleben.
Dazu trage ich den Kleber dünn auf den Federkiel auf. Dies mache ich in der Klammer, da sich diese auf den Tisch stellen lässt und man dadurch beide Hände nutzen kann. Danach wird die Feder mittels Befiederungsgerät auf den Schaft aufgeklebt. Hierzu die Feder mit etwas Druck andrücken. Überschüssigen Kleber an den Rändern entferne ich gleich mittels eines Wattestäbchens, da es ansonsten nicht sauber aussieht. Nun warte ich mindestens 2 Minuten, bevor ich die nächste Feder klebe.
Am Federanfang setze ich noch einen kleinen Tropfen Kleber zur zusätzlichen Fixierung. Wenn alle drei Pfeilfedern geklebt sind, beginne ich mit dem nächsten Pfeil.
Pfeil- und Federwicklung
Für mich kommt nur eine Wicklung mit Garn infrage, egal ob bei Holz- oder Carbonpfeilen. Sie gefällt mir einfach besser und ist mit etwas Übung schnell gemacht und hält fest. Die Wicklung am Federkielende hat aber nicht nur einen ästhetischen Grund, sondern dient auch der Sicherheit bzw. verhindert das Lösen der Feder vom Schaft. Dies könnte z.B. bei tieferen Treffern in einem Ziel passieren.
Material zum Federn und Nocken wickeln
- reißfesten Faden, z.B. Stern- oder Mittenwickelungsgarn
- Skalpell
- Holzleim + Wasser
- Wachs
- Papiertuch
Federkiel abschrägen
Um eine saubere Wicklung über den Federkiel anbringen zu können, solltest du die Feder mittels Skalpell etwas abschrägen.
Faden wachsen
Das wachsen des Fadens erleichtert die Arbeit ungemein, da das Garn somit an Schaft etwas anklebt.
Schritt für Schritt
- Zuerst wird eine Schlaufe auf den Schaft gelegt.
- Danach beginnt man mit dem Umwickeln. Durch das Wachs hält der Faden recht gut auf dem Schaft, trotzdem muss man ständig mit etwas Zug wickeln.
- Ich halte dazu den Pfeilschaft in der einen Hand und das Garn mit der anderen Hand auf Zug. Dann drehe ich den Pfeilschaft.
- Habe ich das Ende der Feder erreicht, wird das Fadenende durch die Schlaufe gezogen.
- Nun am unteren Fadenende ziehen und dadurch die Schlaufe unter die Wicklung ziehen.
- Dies sollte mindestens bis zur Hälfte der Wicklung geschehen. Bitte aufpassen das der Faden nicht reißt oder man die Schlaufe auf der anderen Seite durchzieht.
- Nun die beiden Fadenenden mit den Skalpell abschneiden.
Selfnocks – Nockenwicklung
Da ich bei meinen Holzpfeilen Selfnocks verwende, mache ich auch eine Wicklung bis kurz vor dem Nockenboden. Dies dient dazu, die Selfnock zusätzlich mehr Stabilität zu verschaffen. Da ich Selfnocks bei 9/32 Durchmesser gemacht habe, bringe ich auch eine Wicklung trotz Horneinlage an, was ansonsten nicht unbedingt nötig ist.
Die Vorgehensweise ist im Prinzip die Gleiche wie schon gezeigt, deswegen hier nur eine Bildfolge.
Holzkleber zum fixieren der Pfeilwicklung
Zu guter Letzt bestreiche ich die Wicklungen noch mit Holzkleber, welchen ich etwas mit Wasser verdünnt habe. Der Holzkleber trocknet klar aus und hinterlässt keine weißen Klebestellen wie z.B. Sekundenkleber oder Ähnliches.
Einfach mit den Fingern auftragen und mit einem Papiertuch etwas abtupfen. So erhältst du ein sauberes Endergebnis.
… und fertig ist der Pfeil
Hier siehst du die fertigen Pfeile. Ich wünsche dir viel Erfolg beim probieren. Alle ins Kill. Alle Teile der Storyserie findest du unter „Neue Wege“. Ich würde mich freuen, wenn du meinen Newsletter abonnierst.