Kreativ beizen und Pfeilcresting mit dem Crester Easy – NEUE WEGE #5

Kreativ beizen und Pfeilcresting mit dem Crester Easy – NEUE WEGE #5

Holzpfeilschäfte beizen und lackieren. Des Weiteren zeige ich das Aufbringen eines Pfeilcrestings mit Hilfe des Crester Easy. Du findest hier alle Arbeitsschritte und meine Vorgehensweise. Außerdem erhältst du Infos welche Materialien ich dafür verwende.
Lesedauer: 4 Minuten

Heute erkläre ich wie ich Pfeilschäfte beize, lackiere und ein Pfeilcresting aufbringe. Dies sind zwar keine schwierigen Arbeitsschritte, aber dennoch dauert das Ganze ein wenig, da es mehrere Arbeitsschritte sind. Außerdem erfährst du welches Material und Werkzeug ich nutze und Tipps was man machen sollte und was besser nicht.

Art der Pfeilschäfte

Ich benutze hier Pfeilschäfte aus Tanne. Es sind 11/32 Schäfte, getapert auf 9/32. Im Gegensatz zu den Schäften von Sitkaschaft.de war ich mit der Geradheit nicht ganz zufrieden, obwohl diese von der Preisklasse noch etwas teurer waren. Auch das Geradeziehen mittels einer Flasche klappte mehr schlecht als recht. Ich hoffe die Pfeile fliegen trotzdem einigermaßen, werde aber wohl nicht mehr solche Schäfte nutzen.

Außerdem war es für mich auch ein Test ob Selfnocks mit Horneinlage bei 9/32 funktioniert. Immerhin ist der Durchmesser bei der Nocke nur 7,14mm. Dies hat aber geklappt.

Beizen der Pfeilschäfte

Zum beizen der Pfeilschäfte benutze ich die die Holzbbeize von Aqua Clou. Diese Beize ist auf Wasserbasis und lässt sich gut verarbeiten. Als Farbton habe ich Teak gewählt, aber das ist natürlich alles Geschmacksache. Zuvor müssen die Schäfte geschliffen (180er Körnung) werden. Wenn du den kompletten Schaft beizen möchtest, kannst du danach gleich loslegen. Da ich aber die Beize etwas in das Cresting integrieren wollte, musste ich erst einmal Bereiche mit Malerkrepp abkleben die nicht gebeizt werden sollten. Im Vorfeld sollte man beachten, dass man keine saubere Kante erhält, da die Beize im Holz entlang der Maserung etwas verläuft. Dies bitte im Hinterkopf behalten.

Ich trage die Beize Mithilfe eines Schwamms auf. Die ist keine große Sache und funktioniert ohne Probleme. Einmalhandschuhe sind von Vorteil. Nach 12 Stunden Trocknungszeit ist der Schaft dann lackierbar.

Holzbeize

Abkleben der Bereiche

Wenn man nicht alles beizen möchte, muss man im Vorfeld etwas planen. Ich habe mir mittels dem Programm Inskape (freier Vektorgrafikeditor) eine Vorlage erstellt, die ich auch später für das Cresting benötige.

 

Wie auf den Fotos zu sehen ist, sind die Ränder nicht sauber, da die Beize verläuft. Dies geschieht mal mehr oder weniger und auch die Holzart hat hier bestimmt etwas Einfluss darauf. Da ich aber an den Kanten ein Cresting auftrage, ist dies kein Problem.

Lackieren der Pfeilschäfte

Nach 12 Stunden kann man dann die Schäfte lackieren. Hierfür verwende ich den Treppen+Parkett Versiegelungslack von Aqua Clou. Er trocknet wirklich sehr schnell und ist nach 2-3 Stunden überlackierbar. Fingertrocken ist er schon nach wenigen Minuten, wenn man ihn mit einem Schwamm aufträgt. Da ich ein Cresting auftrage ist die erste Lackschicht sehr wichtig, da ansonsten das Cresting verlaufen würde und nicht sauber durchführbar wäre.

Vor der ersten Lackschicht schleife ich die Schäfte nochmal mit Schleifpapier (240er Körnung). Das Ganze hat danach „Handschmeichler-Feeling“.

 

Pfeilcresting mit dem Crester Easy

Ich habe mir den Crester Easy von Elbahu.de bestellt um das Pfeilcresting anzubringen.

Angaben Hersteller

Er besteht aus einem 450 mm langen Aluminiumprofil, zwei unterschiedlich langen Auflagen (80 und 200 mm) aus Aluminium und einem 12 V Getriebemotor mit 400 U/min, der über das Netzteil in der Drehzahl stufenlos eingestellt werden kann. Die Auflagen sind über die  Arbeitslänge von ca. 400 mm frei beweglich und können auch entfernt oder getauscht werden. Die Pfeilaufnahme kann über 4 verschiedene Einsätze von 4, 6, 7 und 8 mm auf gängige Pfeildurchmesser angepasst werden. Im Lieferumfang ist außerdem ein Werkzeug zum Fixieren der Auflagen und des Motorhalters enthalten.

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Fazit Crester Easy

Der Crester Easy ist einfach und robust gebaut. Dennoch hat er nach einigen Versuchen etwas Luft nach oben.
Angangs musste ich bei der Pfeilauflage auch etwas die Kanten brechen, da diese sehr scharfkantig waren und die Holzschäfte ansonsten beschädigen können. Dies ist aber wirklich kaum der Rede wert und in einer Minute erledigt. Ich will es aber trotzdem erwähnen, bevor man sich später ärgert.

Der stufenlose einstellbare Motor ist eine klasse Sache und auch die Bauweise aus Aluminium finde ich eine saubere und stabile Lösung.

Trotzdem gibt es bei der Bauweise meiner Meinung nach etwas Verbesserungspotenzial. Die Pfeilauflage finde ich nicht ausgereift, was sich vor allem bei Holzpfeilen bemerkbar macht. Bei Carbonpfeilen wird die Auflage sicher gut funktionieren, da der Rundlauf hier kein Problem ist. Bei Holzpfeilen sieht das Ganze dann doch etwas anders aus. Sobald ein Schaft nicht gerade ist, beginnt er spürbar zu „eiern“ und sich „unwuchtig“ zu drehen. Ich habe hier bei der Auflage gleich am Anfang mittels Klettband Druck von oben auf den Schaft ausgeübt, was sich auf die Laufruhe deutlich positiv auswirkt. Hier werde ich mir noch Gedanken machen, wie man dies besser lösen kann.

Im Großen und Ganzen tut der Easy Crester was er soll. Im Vergleich zu anderen käuflich zu erwerbenden Geräten ist dieser auch preislich deutlich kostengünstiger. Somit kann ich ihn jeden empfehlen der einfach keine Lust hat sich etwas selbst zu basteln. Lego, Fisher Price und ähnliche Lösungen kursieren im Netz einige, leider aber nicht mit einer Bauanleitung.

 

Vorgehensweise Pfeilcresting

Für das Pfeilcresting benutze ich Edding 750, 751 und 753 Lackstifte. Hier gleich ein Hinweis, das die Farbe Weiß nicht gut funktioniert. Hier greife ich auf Modellbaufarben der Firma Humbrol zurück. Edding Lackstifte funktionieren unkomplizierter als mit Farbe und Pinsel zu arbeiten. Für größere Flächen sind aber Modellbaufarben eine Überlegung wert.

Anschauungsvideo Pfeilcrester Easy

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Video-Link: https://youtu.be/IqaG0PKMBcI

 

Beispiele Pfeilcresting

Durch das Cresting erhält man am Ende bei den Übergang der Beize saubere Abschlüsse. Durch ein Pfeilcresting sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt seine eigenen individuellen Pfeile zu fertigen.

 

Lackierung die Zweite, Dritte  und Vierte

Zum Abschluss lackiere ich die Schäfte noch 2-3x. Dadurch wird der Abrieb des Pfeilcrestings verhindert. Vom Pfeilgewicht ist das Ganze kaum spürbar.

Wichtig: Hier wird NICHT mehr geschliffen. Dies würde sonst das Cresting verwischen und ist außerdem unnötig.

Nachdem der Lack dann getrocknet ist, kann befiedert werden. Viel Spaß und Erfolg. Ich freue mich auf dein Kommentar. Unter „Neue Wege“ findest du alle Teile der Storyserie.

 


 

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8 Responses

  1. Habe die Anleitung mit Interesse gelesen und finde die Beschreibung sehr gut. Habe mir die Beize und den Lack inzwischen besorgt, hätte aber dennoch eine Frage. In der Anleitung wird beschrieben, dass das befiedern erst nach der letzten Lackschicht erfolgt. Wenn ich UHU Hart nehme, hält das dann auf dem Lack? Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen und verbleibe
    mit den besten Grüßen
    Reinhard Martin

    1. Bisher haben sich sehr selten Federn gelöst und ob es dann am Kleber gelegen war kann ich nicht sagen. Ich werde aber noch einen anderen Kleber ausprobieren, kann da aber keine Erfahrungswerte liefern.

      1. Danke für die Antwort. Du preist ja den Crester Easy von Elbahu an.
        Wo kann man den beziehen? Ist der noch lieferbar?

        Viele liebe Grüße
        Reinhard

        1. Soweit ich weiß, hat der Entwickler aufgehört. Anpreisen ist aber zu viel gesagt. Gerade bei Holzpfeilen hat man doch etwas Probleme damit, wenn man den Pfeil nicht noch etwas weiter hinter am Schaft fixiert. Ich denke das Teil ist noch ausbaufähig. Es gibt wohl bessere, aber leider teure Lösungen, oder eben selbst bauen.

  2. Hallo nochmal, ich kann jetzt auf eine Drehbank zugreifen, in den der Pfeilschaft in dem Bereich, wo das Cresting aufgebracht werden soll, eingespannt werden kann. Die Umdrehung lässt sich variabel einstellen.
    Bislang habe ich fertige Pfeile benutzt. Aber jetzt soll es losgehen. Nur eine Frage hätte ich noch,
    in Deiner Anleitung steht, dass die Pfeischäfte vor dem beizen angeschliffen werden. Wie machst Du dieses Anschleifen?
    Gibt es dazu genaue Anleitungen, die das vereinfachen?

    1. Eine Drehbank ist natürlich optimal, Quasi der Mercedes für Cresting. 🙂
      Das Anschleifen ist keine große Sache. Schleifpapier 180er Körnung, einfach ein paar mal in der Hand den Schaft damit bearbeiten.

      Schöne Grüße
      Holger

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