Was ist der Ankerpunkt beim Bogenschießen?
Der Ankerpunkt bezeichnet die Stelle, an der die Hand, die die Sehne zieht, bei vollständiger Auszugslänge konstant anliegt. Er dient als Referenzpunkt, um sicherzustellen, dass du den Pfeil jedes Mal aus derselben Position abschießt.
Typische Ankerpunkte sind der Kieferknochen, das Jochbein oder der Bereich unter dem Kinn.
Häufige Fehler bei Ankerpunkten
- Wechselhafter Ankerpunkt: Viele Schützen setzen den Ankerpunkt nicht jedes Mal an die gleiche Stelle, was zu variierenden Schusswinkeln und ungenauen Treffern führt.
- Beweglicher Ankerpunkt Die Zughand rutscht während des Zielens ab oder verändert die Position.
- Unnatürliche Position:
Ein Ankerpunkt, der nicht zur eigenen Anatomie passt, kann Muskelverspannungen und Instabilität verursachen. - Zu lockerer Kontakt: Wenn die Hand nicht fest genug anliegt, entsteht Spielraum, der die Präzision beeinträchtigt.
- Zu starker Druck: Die Zughand presst zu stark gegen das Gesicht, was zu Instabilität führt.
- Abhängigkeit von der Ausrüstung: Manchmal wird ein Ankerpunkt ausschließlich durch die Ausrüstung bestimmt, ohne Rücksicht auf die persönliche Komfortzone des Schützen.
Vorteile eines korrekten Ankerpunkts
Ein konstanter Ankerpunkt gewährleistet:
- Wiederholbarkeit: Jeder Schuss hat dieselben Ausgangsbedingungen. Gleicher Ankerpunkt = gleicher Abschusswinkel = präzise Treffer.
- Stabilität: Deine Haltung wird gefestigt und Muskelverspannungen werden reduziert.
- Präzision: Konstanz beim Ankerpunkt verringert eine Streuung im Trefferbild.
- Selbstbewusstsein: Mit einem verlässlichen Ankerpunkt steigt das Vertrauen in die eigene Technik.
Nachteile eines schlechten Ankerpunkts
- Streuung: Fehlende Präzision führt zu ungenauen Treffern.
- Ermüdung: Ein unangenehmer oder unnatürlicher Ankerpunkt verursacht schnell Ermüdungserscheinungen.
- Fehlende Wiederholbarkeit: Jeder Schuss fühlt sich anders an, was die Lernerfolge hemmt.
Wie man den Ankerpunkt konstant hält
Entwickle eine Schussroutine
- Der Ankerpunkt ist ein fester Bestandteil deines Schussablaufs. Übe eine klare Reihenfolge: Stand, Auszug, Ankern, Zielen, Lösen, Nachhalten.
- Wiederhole die Routine immer gleich, um Konstanz zu entwickeln.
Verwende taktile Referenzen
- Spüre Punkte, die dir helfen, den Ankerpunkt wiederzufinden.Hier sind einige Beispiele:
- Spüre die Sehne an deiner Nasenspitze
- Berühre mit einem Finger deinen Mundwinkel
- Lege die Handoberkante unter deinen Wangenknochen
- Lege deinen Daumen unter deinen Kieferknochen
Trainiere die Muskelkontrolle
- Nutze Trockentraining, um deine Muskulatur auf die Position deines Ankerpunkts zu konditionieren.
- Achte darauf, dass deine Zughand nicht zittert oder unnatürlich bewegt wird.
Vermeide Ablenkungen
- Konzentriere dich während des Schusses bewusst auf den Kontaktpunkt deines Ankerpunkts.
- Vermeide es, den Fokus zu früh auf das Ziel zu legen, bevor der Ankerpunkt stabil ist.
Kontrolliere regelmäßig deine Haltung
- Nutze einen Spiegel oder eine Kamera aus verschiedenen Winkeln, um deinen Schussablauf zu überprüfen.
- Achte darauf, dass dein Ankerpunkt und deine Sehnenposition konsistent sind.
Visualisierung
- Stelle dir den perfekten Ankerpunkt vor, bevor du den Bogen ausziehst. Dies hilft, die Bewegung zu automatisieren.
- Ein erfahrener Trainer kann dabei helfen, den idealen Ankerpunkt für deine Körperhaltung und Ausrüstung zu finden.
Wie man den Ankerpunkt findet
Berücksichtige deinen Bogentyp
- Recurvebogen (olympisch): Häufig liegt der Ankerpunkt unter dem Kinn, oft kombiniert mit einem Kontakt am Nasenrücken durch die Sehne.
- Traditioneller Bogen: Typisch ist ein Ankerpunkt am Wangenknochen oder in der Nähe des Mundwinkels.
- Compoundbogen: Meist wird ein Release-Hilfsmittel verwendet, und der Ankerpunkt liegt am Kiefer oder direkt unter dem Ohr.
Finde eine natürliche und bequeme Position
- Ziehe den Bogen vollständig aus und führe die Zughand in Richtung deines Gesichts.
- Suche nach Referenzpunkten, ddie sich natürlich anfühlen, z. B. der Kieferknochen, der Mundwinkel oder ein spezifischer Bereich am Wangenknochen.
Überprüfe die Symmetrie
- Die Position deines Ankerpunkts sollte symmetrisch zur Zughand und zur Sehne sein.
- Verwende die Sehne als zusätzliche Referenz: Sie sollte in einem konstanten Kontaktpunkt mit deiner Nase oder deinem Kinn sein.
Teste deinen Ankerpunkt
- Probiere unterschiedliche Positionen, bis du eine für dich angenehme und wiederholbare Position gefunden hast. Schieße dann immer einige Pfeile und achte darauf, ob es sich für dich gut und nachvollziehbar anfühlt und auf die Konstanz des Trefferbildes.
- Nimm dir Zeit, um zu spüren, welcher Ankerpunkt dir die größte Kontrolle und Präzision gibt.
Warum der Ankerpunkt ein wichtiger Schlüssel zu Verbesserungen ist
Ein schlechter oder inkonsequenter Ankerpunkt ist wie ein wackeliger Grundstein – jede weitere Bewegung im Schussablauf wird dadurch beeinträchtigt. Der Ankerpunkt wirkt wie ein Fixpunkt, der dir hilft, Präzision und Sicherheit zu entwickeln. Er gibt dir die Möglichkeit, deinen Fokus auf andere Aspekte des Schusses zu legen, wie z.B. Atmung und Zieltechnik, ohne dass Unsicherheiten entstehen.
Fazit
Ein guter Ankerpunkt ist der Dreh- und Angelpunkt für konstantes Bogenschießen. Wenn du lernst, deinen Ankerpunkt zu perfektionieren, wirst du nicht nur präziser treffen, sondern auch ein größeres Vertrauen in deine Technik entwickeln. Investiere Zeit in die Analyse und Verbesserung deines Ankerpunktes – dein Trefferbild wird es dir danken!
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